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Goldpartikel im Kampf gegen Tumore

Goldpartikel im Kampf gegen Tumore

Wahrscheinlich wird es in Kürze möglich sein, Tumore effektiv mit Hilfe von erhitzten Goldpartikeln zu eliminieren. Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich haben vorige Woche einen Artikel zu diesem Thema im Wissenschafts-Journal Advanced Functional Material publiziert. Mithilfe einer neuen Methode haben sie  Gold-Nanopartikeln in die Lage versetzt, sich zu erwärmen, wenn sie Infrarot-ähnlichem Licht ausgesetzt werden. Diese Nano-Technologie kann eingesetzt werden, um spezielle Gewebestrukturen, wie zum Beispiel Tumore, abzubauen.  

Die neue Methode, mit der Goldteilchen in Nano-Größe diese Eigenschaften verliehen werden, ist vielversprechend. Bereits früher wurden solche Nanopartikel mit Hilfe von Nah-Infrarotlicht als plasmonische Nano Partikel erhitzt, jedoch wurde diese Methode bisher nicht im klinischen Bereich eingesetzt. Hierfür waren diese Methoden noch zu teuer und zu komplex. Nah-Infrarotlicht verfügt über eine etwas größere Wellenlänge als normales Infrarotlicht (700-1.300 nm im Vergleich zu 1.300-10.000+ nm bei Nah-Infrarotlicht). 

Die bisher eingesetzten Methoden sorgten dafür, dass die Goldteilchen sich von einer Kugel zu einem Stab verformten, bevor sie auf das Nah-Infrarotlicht reagierten. Das Verformen der Nanoteilchen auf diese Weise war sehr teuer. Die von den Wissenschaftlern der ETH angewandte Technologie sorgt hingegen dafür, dass die Teilchen  nicht verformt werden müssen und in ihrer normalen Kugelform verwendet werden können. 

Indem die Teilchen mit einem Silikon-Dioxid-Coating überzogen und gebündelt werden, reagieren diese auch in Ihrer ursprünglichen Kugelform auf Nah-Infrarot-Licht. Das Coating sorgt darüber hinaus dafür, dass die Teilchen ihre Form nicht verändern, wodurch die Temperatur steigt. Letztendlich soll mit Hilfe dieser Technik eine Behandelmethode zur Bekämpfung von Tumoren entwickelt werden. 

Gold wird gerne in der Nanotechnologie eingesetzt, da es gut vom Körper toleriert wird und keine unerwünschten Nebenwirkungen hat. 

Quelle: ETH und Advanced Functional Material


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